SOUL JOURNEY #6 – Bergblick. Seeblick. Ende.

Warum nicht? Fragt der aufgeschlossene Geist der Heuschrecke. Wage den Sprung ins Ungewisse und vertraue darauf, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Gehe ein Risiko ein und höre auf deine Intuition. Wunderbare Dinge erwarten dich.

Ich erinnere mich sehr gut an diesen Impuls der Woche und den Moment, wo die Reise für mich weitergehen sollte. Seit Tagen hatte ich es herbeigesehnt. Ich spürte, in der Heimat ist alles für mich erledigt, erlöst und in Liebe eingehüllt, was mich in diesen Wochen immer wieder wie ein Gummiband zurückzog. Mein inneres Pflänzchen vogelfrei und sehnte sich nach einem passenden Nährboden. In Binz wusste ich schon, es wird ein klarer Schnitt, Hab und Gut kommt wieder mit – vorerst in eine Lagerbox.

Diesen Heuschrecken-Tritt in den Hintern hatte ich bitter nötig, denn neben all der Klarheit waberten Zweifel und Verunsicherung in mir. BODENSEE. Und dann? Was genau soll ich da? Wo will mein Herz hin? Ist das nicht alles überstürzt? Auch das Pendel und meine Impulskarten fragte ich mehrmals täglich, nachdem ich Auto und Box schon gebucht und reserviert hatte. Die waren sich einig: Take the risk, Transformation, Breathe, Create.

 

„Nur wenn wir uns auf das Ungewisse einlassen,
haben wir die Möglichkeit, uns damit vertraut zu machen.“
(John Strelecky)

 

Augen zu und durch

Diesmal war es nicht die Größe eines Raumschiffs, sondern die Ausstattung, die mich an ein Raumschiff erinnerte. Ein Auto, das mit mir sprach. Keine Hebel, sondern nur noch Knöpfchen und ein Monstermonitor. „Richtung Zukunft durch die Nacht… lalalalala“

Und so saß ich nach einem gefühlten Zeitsprung an einem sonnigen Abend Mitte Juni erstmal in Schaffhausen. In der ländlichen Stille der Schweiz brauchte ich einige Tage um anzukommen, zu realisieren, was ich getan hatte. Mal wieder. Mein Aktionismus rannte auf Hochtouren: Onlinekurs, Newsletter, neue Ideen, Suche nach Yogastudios, Events und WGs… Hauptsache was tun und schnell eine Lösung finden. Die Lösung lag in der Entspannung, an dich ich mehrmals erinnert werden durfte.

Da schwebte sie ganz deutlich vor meinem inneren Auge: Lindau und Meersburg. Mails verfasst und eine halbe Stunde später ein Anruf. Ein Termin, drei Tage drauf und WG-Besichtigung am selben Tag. Alles fügte sich wie von Zauberhand. Ab Juli in Lindau. Ein neues Zuhause für den Moment.

 

„Das habe ich noch nie probiert,
also bin ich sicher, dass ich es schaffen kann.“
(Pippi Langstrumpf)

 

Voller Euphorie startete ich in die Yoga im Park-Saison. Mein unerschütterlicher Optimismus ließ mich zu jedem Termin hin radeln, auch wenn ich oft alleine die Matte ausrollte. Ich genoss jede einzelne Stunde, hielt an meinem Glauben fest und erkannte das Geschenk darin. Schmiss mich ins Social Dining, Umsonst und Draußen, gemeinsames Musizieren und jeden Tag mehrmals in den See. Organisierte den nächsten Workshop in Freiburg, bereitete mich aufs Retreat in Tirol vor und freute mich auf meine Ausbildung in Griechenland.

Aus Freiburg zurück bekam ich im Bus die Worte „Zuhause ist es doch am schönsten“ geschenkt und fühlte es ebenfalls in mir. Ich kannte es und doch war es neu. Hier. Ich erahnte wage, was ich damals in meinem Aufbruch gesagt hatte: Ich muss losgehen, um ankommen zu können. Bei mir, in meinem Herzen, an einem wundervollen Ort. Ich fühlte es und doch war für mich klar: ein Sommernachtstraum, nachdem es im Herbst weiter geht.

Mein Fühlen sollte Recht behalten und so zufällig, wie dieser wundervolle Ort scheint, ist er nicht. Diesen kleinen Samen habe ich die letzten Jahre unbewusst gepflegt und genährt. Mit jedem Weg zurück von Tirol habe ich in Lindau gehalten und einen Sprung in den See gemacht. Habe im Toskana-Park gesessen und gedacht: wenn ich hier leben würde, dann würde ich jeden Tag in den See hüpfen und voller Tatendrang in den Tag starten… Dreams come true.

Und so wage ich den Schritt, aus einer Sommer-Romanze ernst zu machen. Zu bleiben, etwas aufzubauen und mir meine Freiheit bewahren, jederzeit unterwegs zu sein. Ich erinnere mich an die Botschaft der Karten und wie sehr sie auf mein Erleben hier zutreffen: Take the risk, Transformation, Breathe, Create.

Rückblickend war es eine kurze Reise ins Nomadenleben. Eine intensive Reise. Eine Reise, die absolut anders war, als ich sie mir ausgemalt hatte. Eine Reise, die es wert war, mit allem, was sie mich gekostet hat. Mut, Tränen, absolute Hingabe und Aufgabe, alle Rücklagen und letzten Endes ein großes Vertrauen. In meinen Weg und mich selbst.

 

„Lebe für all die Momente,
die man nicht in Worte fassen kann.“
(Unbekannt)

 

Und so endet mein Soul Journey 2023 an dieser Stelle, mit einem neuen Lebensmodell für mich. Einem Ort, wo ich Wurzeln schlage und von dem ich aus unterwegs sein kann. Ich habe die Berge, ich habe den See. Mit einer unglaublichen Kraft. Der mir Heilung schenkt, der mich erinnert, an eine ursprüngliche Kraft in mir. Wie vor einem Jahr vernehme ich einen deutlichen Ruf. Ich weiß, wohin die (innere) Reise weitergeht. Tiefer in die Heilkraft der Pflanzen, Avalon und der Weg der Priesterinnen.

Was ich hier am See kreiere und wohin du mit mir gemeinsam reisen kannst, findest du unter Events ⟶

 

Äußere Veränderungen und innere Auswirkungen

 

Adieu Komfortzone

„Wenn nichts sicher ist, ist alles möglich.“ Ein Spruch, der sich nicht so locker leicht anfühlt, wie er klingt. Mit dem Loslassen aller materieller Sicherheit in meinem Leben durfte ich lernen, Sicherheit in mir selbst zu finden.

Und das ist es, was du mit jedem Schritt aus der Komfortzone heraus lernen kannst. Du gibst dich der Unsicherheit hin, dem Unbekannten, dem Neuland. Es ist immer eine Chance auf Wachstum. Sich eingestehen, am Anfang zu stehen. Unwissend, neugierig, offen. Ein Meer an Möglichkeiten und ein Erkennen, dass du alles in dir trägst. Hier begegnest du dir selbst auf eine ganz neue Art und Weise. Lernst Anteile kennen, die sonst verborgen bleiben. Nichts im Außen kann dich halten oder festhalten. Denn du weißt, was du kannst. Worauf du dich verlassen kannst.

Diesen kleinen oder großen Schritt kannst du jeden Tag in Bewegung setzen. Dich der Erfahrung aussetzen, wie es ist, am Anfang zu stehen. Kein sicheres Netz im Außen zu haben, jedoch auf das sichere Netz in dir zu vertrauen. Auf Entdeckungsreise gehen und schlummernde Kräfte erforschen. Wie du dich verhältst, wenn nichts sicher ist.

Hello eigene Kraft

Wir können der Welt nur dienen, wenn wir in unserer Kraft sind und uns erlauben, den eigenen Rhythmus zu leben, der genau das freisetzt. Wie oft versuchen wir uns anzupassen, reinzupassen und verlieren dabei Kraft und Energie? Wem ist gedient, wenn wir am Zahnfleisch gehen und nur noch funktionieren? Versuchen es anderen Recht zu machen und vergessen unsere eigenes Recht.

Jeder Tag ist anders, jeder Tag ist ein Geschenk. Eine Gelegenheit, zur Veränderung. Jeden Tag kannst du dich fragen, was es heute braucht. Wo sind die Momente der Freiheit, in der scheinbaren Unfreiheit? Welche klare Entscheidung braucht es im Innen, damit sich im Außen etwas verändert? Was brauchst du, um deine Kraft zu spüren? Was gibt dir Kraft, jeden Tag? Wo kannst du dir deine Freiräume nehmen, ganz für dich?

Auch diese Reise zeigt mir deutlich, dass mein Rhythmus anders ist. Antizyklisch. Gegen den Strom. Ich verliere mich leicht in der geballten Kraft des äußeren Stroms. Und erkenne immer wieder aufs Neue, dass ich in meinem Rhythmus am meisten geben kann. Fühle mich der Mistel sehr verbunden. In Phasen des Powerns, wenn andere nicht mehr können und in Leerräumen und langem Savasana, wenn alle anderen rennen. Nicht von dieser Welt. Ein Aufblühen, wenn alles andere ruht. Es fühlt sich komisch an, es fühlt sich fremd an und doch gewöhn ich mich dran.

Vom Suchen und Finden

Eine Freundin sagte mal zu mir, ich wäre eine ewig Suchende. Und sie hat Recht. Im Inneren treibt mich etwas an. Eine unerschöpfliche Neugier. Suchen, finden, weitergehen. In all dem immer mehr entdecken. Was mich in der Tiefe bewegt und was sich um mich verwebt. Die kleinen Mosaike erkennen und das große glitzernde Bild und wie alles zu Staub zerfällt. Denn aus jeder Perspektive sieht es anders aus. In seiner Gesamtheit viel zu groß, um es zu greifen und zu begreifen. Und so sind und bleiben wir doch alle ewig suchend. Nach dem Sinn des Lebens. Warum wir hier sind, wohin wir weiter gehen und mit wem. Dürfen erkennen, dass es nicht um das Ziel geht, sondern um den Weg. Und das der immer mit Überraschungen gespickt ist.

Ich bin noch lange nicht am Ende, denn ich weiß, diese Reise wird niemals enden. Doch ich bin in diesen Monaten einen großen Schritt weiter auf mich zu gelaufen. Sehe und fühle gerade so klar, wie noch nie zuvor.

Was in mir pulsiert ist pure Liebe. Es ist Dankbarkeit in meinem Herzen. Ich weiß, wir sind immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort und begegnen genau den Situationen und Menschen, die es braucht. Die uns spiegeln, die uns herausfordern, die uns erinnern und uns selbst erkennen lassen. Uns ein bisschen tiefer in uns selbst blicken lassen.

Wie fühlt sich dein Gefühl von Zuhause an?
Was pulsiert gerade in dir?

Alles Liebe,
Sabrina