Finde deine Balance

In unserem Leben gibt es immer wieder Phasen, die uns aus der Bahn werfen. In denen wir uns einfach nicht wie wir selbst fühlen. Wir sind gestresst, erschöpft und emotional labil. Fahren schnell aus der Haut und erkennen uns selbst nicht wieder. Springen rein ins Hamsterrad und rennen immer schneller… Ehe wir uns versehen, sind wir mitten drin in einem Kreislauf, der uns nach unten zieht. Träge und unzufrieden macht.

Wir fühlen uns Abends vom Tag erledigt und wollen einfach nur abschalten. Können uns nicht motivieren, uns noch eine Runde zu bewegen, etwas zu unternehmen oder inspirierendes zu lesen. Wir wissen genau, was uns gut tun würde, schaffen es aber einfach nicht, diese Dinge umzusetzen. Es ist so schön, bequem und gemütlich in der kuscheligen Komfortzone. Kommt dir das bekannt vor?

Ich verrate dir einige Tipps, die mir Struktur geben und immer wieder zurück in die Balance helfen. Was es dafür braucht: Disziplin (tapas) und ein fester Entschluss, etwas ändern zu wollen. Für Leichtigkeit, Zufriedenheit und Energie.

Achtsamkeit

Der erste Schritt ist das Erkennen, dass du in diesem Kreislauf steckst. Beobachte dich selbst im Alltag. Halte inne und spüre in dich hinein. Schließe dafür die Augen und nimm dir ein paar tiefe Atmenzüge. Wie fühlst du dich gerade? Was brauchst du? Was tut dir gut?

Dieses kleine Ritual kannst du mehrmals am Tag praktizieren und dich mit dir und deinen Bedürfnissen verbinden. Morgens, direkt nach dem Aufwachen oder in kleinen (Warte)Pausen am Tag. Zum Beispiel an der Ampel, Haltestelle, Kassenschlange, etc.

Werde dir deiner Entscheidungen bewusst. Und was sie bedeuten.
Ist es der Griff zur Schokoalde oder brauchst du eine kurze Pause? Frische Luft?

Leichtigkeit

Deine körperliche Gesundheit zu fördern, kann gleich morgens nach dem Aufstehen beginnen. Mit ayurvedischer/yogischer Mundhygiene und dem Entfernen von Giftstoffen, die sich über Nacht auf deiner Zunge abgelagert haben.

Das heißt: Mit einem Zungenreiniger 5-6 x vom Rachen zur Spitze über die Zunge ziehen. Anschließend 1 TL Kokosöl (Sesam oder was du vom Geschmack magst) für einige Minuten im Mund bewegen und zwischen den Zähne hindurchziehen. In ein Tuch spucken und in den Müll (NICHT ins Waschbecken. Öl verstopft!). Danach Zähne putzen und 0,5 bis 1 Liter warmes Wasser trinken. Wenn du magst, mit einem spritzer Zitrone. Das reinigt den Körper von innen, bringt deinen Stoffwechsel und die Verdauung in Schwung.

Klarheit

Neben dem Mund (und Körper) können wir auch unseren Geist reinigen. Beim Journaling oder Morgenseiten schreiben kommt alles, was gerade im Kopf herum spuckt aufs Papier. Dabei ist egal, was. Lass deine Gedanken, Sorgen, Wünsche, Träume… aufs Papier fließen. Klapp das Buch zu. Kein nochmal Lesen, Nachdenken, Korrigieren. Einfach nur raus.

Meditationspraxis unterstützt dich ebenfalls, mehr Klarheit in deinen Geist zu bekommen. Dich zu konzentrieren und zu fokussieren. Das muss keine Stunde sein, es reichen jeden Tag 10-15 Minuten, in denen du ganz präsent bist und dich z.B. auf deinen Atem konzentrierst. Mach das, was für dich möglich ist und zu welcher Tageszeit. Wichtig ist Regelmäßigkeit. Suche dir dafür am besten einen Ort, wo du ungestört bist. Das kann Zuhause sein oder draußen. Wo es sich für dich stimmig und gut anfühlt, mit geschlossenen Augen zu sitzen.

 

Eine halbe Stunde Meditation ist absolut notwendig,
außer, wenn man sehr beschäftigt ist,
dann braucht man eine ganze Stunde.

(Franz von Sale)

Atmen. Atmen. Atmen.

Unser Atem fließt ganz automatisch, dafür müssen wir nichts tun (zum Glück!). Dadurch vergessen wir oft, welches kraftvolle Werkzeug er für uns sein kann. Nimm dir einen Moment, und richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atmen. Spüre an deiner Nasenspitze, wie die Luft einströmt und auch wieder ausströmt. Schon bist du ganz im Hier und Jetzt. Wenn wir uns auf den Atmen konzentrieren, können wir nicht gleichzeitig den Gedanken folgen. Nutze dieses wundervolle Werkzeug so oft du kannst.

Bewegung

Bringe deinen Kreislauf in Schwung und die Energie ins Fließen. Die kleinen Monster im Kopf bzw. die Bakterien im Darm haben Einfluss auf unseren Gemütszustand und damit auf unsere Entscheidungen. Joggen oder Sofa? Sie würden sich jedes Mal für die kuscheligere Variante entscheiden. Hol’ dich zurück in deinen Körper und ins Spüren. Dass kann die Asanapraxis oder eine andere Sportart sein. Ein Spaziergang oder Joggen an der frischen Luft, was dich zusätzlich mit frischem Sauerstoff und Energie versorgt.

Was nicht nur dem Körper gut tut, sondern auch sofort gute Laune aktiviert: einmal am Tag tanzen. Lieblingssong laut aufdrehen, Augen zu und den Körper einfach zum Rhythmus bewegen lassen. Du lockerst Anspannungen im Körper und die Energie kann wieder frei fließen. Glücksgefühle, ein Strahlen im Gesicht oder auch manchmal Tränen aus dem Nichts, weil alte Emotionen losgeschüttelt werden. In jedem Fall befreiend und erleichternd.

Nourish

Der Griff zu Süßkram und Backwaren ist einfach und sie sind ja auch lecker, keine Frage. Ihr Genuss schenkt uns aber nur ein vermeintliches Gefühl von Erdung. Der Zucker unterstützt den Monkey Mind und lässt uns noch wuseliger und unkonzenrierter werden. Das Verlangen danach wird mehr. Oft ist es auch Durst, der dieses Verlangen auslöst. Trinke genug (2-3 Liter am Tag). Wähle in der kühleren Jahreszeit warmes Wasser, gepimpt mit Ingwer oder Minze und wärmende Mahlzeiten aus erdenden Gemüsen. Das nährt und unterstützt dich. Statt Süßkram lieber eine goldene Milch oder einen Kakao (mit Backkakao – zuckerfrei!) oder knabber ein paar Nüsse.

Regeneration

Gerne mal vergessen oder als erstes gestrichen: Auszeiten und Pausen. Sofort spürbar an der Konzentration und dem allgemeinen Wohlbefinden. Achte darauf, dass du dir jeden Tag Pausen nimmst. Ganz bewusst isst. Eine Runde um den Block oder durch die Natur streifst – ohne Ablenkung von außen. Einfach nur bist.

Genauso wichtig ist die nächtliche Regeneration, um ausgeruht und erholt zu sein. Nimm dir vor dem Schlafengehen Zeit, um runterzufahren. Minimiere alle Ablenkung von außen (Handy in den Flugmodus). Lies ein paar Seiten in einem inspirierenden Buch oder lass den Tag in einem Dankbarkeits-Tagebuch Revue passieren. Das muss gar nicht aufwendig sein. Es reichen 3-5 Dinge.

Was hat dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert?
Wofür bist du dankbar?
Was hast du gelernt?
Was hast du erkannt?

Pick dir eine Sache raus, mit der du startest. Jeden Tag. Du wirst merken, wie sich mit der Zeit auch andere Gewohnheiten verändern. Wenn du achtsamer und bewusster bist, wirst du wahrnehmen, was dir gut tut und was nicht. Was dich unterstützt, dir Kraft gibt und wieder mehr in deine Mitte bringt.

Körper, Geist und Seele – alles ist miteinander verbunden und beeinflusst sich gegenseitig.