Zusammenbruch. Durchbruch. Aufbruch.

Ich erwache in meinem Traum, an einem der wundervollsten Orte, während meine innere Welt wie ein Kartenhaus vor meinen Augen zusammenbricht. Schutt und Asche liegen vor mir und ich auf dem Boden, mittendrin. Ein Tiefpunkt, den ich so noch nicht erlebt hatte. Schmerzhaft, aussichtslos und kein Verstehen, warum.

Ein Zusammenbruch, den es brauchte um durchzubrechen und aufzubrechen. Ich musste für den Moment alles verlieren, um mich (neu) zu finden. Meine wahre Kraft, meine Liebe. In all den Trümmern mache ich weiter, folge dem Licht und der feinen Stimme, die sagt: da lang.

Diese Woche ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Die Sonne strahlt kräftig, die Tränen fließen heftig. In einem wilden Wechsel, wie das Wetter im April. Dazwischen mischt sich Wut, Enttäuschung, aufgeben wollen. Alles was da tobt bekommt seinen Raum, ich weiß, es will JETZT durchfühlt werden.

Es ist 6 Uhr am Morgen nach diesem kraftvollen Widder-Vollmond, während ich diese Zeilen tippe. Diese Woche war ein Trip der anderen Art. Ein Schleudergang und kein Spaziergang. Ich habe mich gehäutet, bin tausend kleine Tode gestorben. Durfte der Realität ins Auge sehen und mir schmerzhaft eingestehen, dass alles, woran ich so sehr geglaubt habe, wofür ich gekämpft habe, wofür ich im wahrsten Sinne des Wortes alles gegeben habe, in mir zerbricht. Es fühlte sich an, als müsste ich sterben. Ein Teil in mir tat es auch. In der Liebe und im Beruf. Ich habe es so tief gespürt. Es war so glasklar der richtige Weg und doch sollte ich dadurch etwas anderes lernen. Die Erfahrung des Kojoten. Meine Seele brauchte es, wollte es so.

Dieses Erleben beschreibt den Prozess, wenn in uns eine Welt zerbricht. Eine Illusion, ein Schleier. Ein Konzept des Verstandes, das wir für real gehalten haben. Eine Welt, die unser kleines Ich (Ego) erschaffen hat. Was wir gefüttert haben. In diesem Sterbe-und-Werde-Prozess kommt der wahre Anteil in uns zum Vorschein. Die Liebe. Das Licht. Wir sehen, wo unsere Seele wirklich hin will. Wo wir vom Weg abgekommen sind. Und so kommt es, dass im tiefsten Schmerz gleichzeitig die Schönheit des Neuen verborgen liegt.

Neue Klarheit

Durch diese Erfahrung war es erst möglich, dass in mir etwas erwacht und empor strömt. Eine Klarheit, eine Stärke, eine Liebe, die ich nie zuvor gespürt habe. Ich weiß, ich will. Auf eine neue Art und Weise. Ich will mir selbst nichts mehr vormachen. Ich werde mich nicht mehr verbiegen, um geliebt zu werden. Ich werde mich nicht mehr selbst verletzen und einem schönen Schein hingeben. Ich bin bereit, die volle Verantwortung zu übernehmen. Ich bin bereit, FÜR MICH.

Jetzt stehe ich hier. Nackt, verletzlich, wahrhaftig. Ich sehe diese starke kraftvolle Frau, die in sich eine Zartheit und Verletzlichkeit trägt. Die nicht mehr bereit ist, zu verzichten. Die das Licht im Dunkel sieht und den Schatten im Licht. Die Ganzheit liebt und leben will. Diese volle Luna lehrt mich meine Liebe, meinen Wert. Sie schenkt mir eine Kraft, die mich neue Wege gehen lässt – unerschrocken, mutig, weiter. Voller Vertrauen.

In jedem dieser kleinen Tode offenbart sich eine neue Tür, die mir zeigt, wo ich wirklich hin will. Wo ich hin soll. Und so darf ich loslassen. Das Leben, wie ich glaubte, das es sein sollte. Mit jeder Häutung löst sich ein Pakt, den ich vor langer Zeit eingegangen bin. Ein innerer Schwur, ein Glaubenssatz, der mich festgehalten hat. Zurück gehalten hat. Das Unmögliche zu wagen.

Ich nehme es an, sehe ein, so sehr ich daran geglaubt und festgehalten habe. Ich erlaube mir, Plan X der Worst-Case-Liste zu verfolgen, was mir innerlich sogar eine neue Freiheit schenkt. Ich kämpfe nicht länger um Liebe, wo keine Bereitschaft ist. Ich gehe weiter. In einer kraftvollen, neuen Version. Die weiterhin glaubt. Die weiß, dass sie genau auf dem richtigen Weg ist und immer war. Mit all den Erfahrungen, die sie immer machen wollte.

Hinter dem Schleier

Auf einer anderen Ebene lebe ich bereits meinen Traum, hier in meinem kleinen Paradies, das ich mir manifestiert habe. Ich weiß, dass ich vor Monaten aufbrechen musste, um mich selbst und diesen Ort, in mir, zu finden.

An dieser Stelle eine Hommage an den See, das Element Wasser, das mich in diesem Jahr rief. Mich Sanftheit, Weichheit und Hingabe lehrt. Die Ostsee, die mich umspülte und mir Visionen flüsterte. Der Bodensee, der mich rief, als ich den Halt unter meinen Füßen verlor. Der See öffnet mein Herz, jeden Tag ein bisschen mehr. Er heilt die Kraft der Weiblichkeit, löst alte Schmerzen, die in jedem Zyklus und meiner Linie lagen.

Ich spüre die Schlangenkraft in mir empor kriechen. Ich sehe das Feuer in meinen Augen, das in mir lodert. Ich spüre die Löwin in mir, die verteidigt und beschützt, was ihr lieb und teuer ist. Unbändige Kraft, die sich das erste Mal so lebendig anfühlt.

Ich spüre tief in mir. Ich bin bereit zu bleiben. Hier. Bei mir.

Alles Liebe,
Sabrina